|    Infrarot - Infrarotfotografie mit dem KODAK HIE High Speed Schwarzweiss Infrarotfilm  
        Hier möchte ich Ihnen meine ganz persönlichen
        Erfahrungen und Arbeitsmethoden mit der analogen Infrarotfotografie weitergeben,
        die unten genannten Einstellungen und Entwicklungszeiten werden von
        mir selbst genauso verwendet.  
          
        Die digitale
        Infrarotfotografie ist bei mir natürlich im Zeitalter der
        Digitalfotografie auch ein aktuelles Thema. 
        Eine
        ergänzende Seite über die
        digitale Infrarotfotografie mit der Canon 20D
        finden sie hier. 
          
        Es gibt sicherlich auch andere Wege und Möglichkeiten
        um den Schwarzweiss Infrarotfilm zu belichten und zu verarbeiten. 
        Im WWW werden Sie dazu sicherlich noch unzählige
        Seiten finden, auch die theoretischen Hintergründe zum infraroten Lichtspektrum
        und die Auswirkungen auf den Infrarotfilm.
        Das würde aber hier eindeutig zu weit gehen. 
        Ich möchte Ihnen hier nur die Handhabung des
        KODAK HIE High Speed Schwarzweiss Infrarotfilmes anhand meiner Praxis vorstellen.     
        Als Canon EOS - Fotograf gebe ich folgenden
        Hinweis :  
        Die CANON EOS 5 und auch die EOS 3 (und wahrscheinlich
        auch die EOS 1xxx ) sind für die Verwendung mit dem KODAK High Speed
        Schwarzweiss Infrarotfilm
        nicht besonders geeignet.  
        Bei diesen Gehäusen wird der obere
        Rand der Filmperforation
        durch die Laserabtastung des Filmtransportes belichtet, diese Belichtung
        strahlt auf einem ca. 5 mm breiten Bereich in das Negativ hinein. Das Bildformat
        von 24x36 mm wird daher um den Bereich von ca. 5 mm verschmälert, so dass
        sich ein nutzbares Negativ von ca. 20x36 mm ergibt.  
        Um jedoch das volle Kleinbildformat auszunutzen,
        habe ich mir eine gebrauchte CANON EOS 630 angeschafft.  
        Diese Kamera verfügt über einen mechanischen
        Filmtransport durch Zahnräder - und nicht wie bei der EOS 5 und EOS 3 über
        eine Laserabtastung der Filmperforation.     
        Die Handhabung des Filmes :   
        Der Film sollte möglichst kühl gelagert werden,
        er kann sogar im Tiefkühlschrank eingefroren werden.  
        Da die Händler den Infrarotfilm meist sowieso
        nicht lagernd haben und erst bestellen müssen, bestelle ich immer eine 10er
        Packung und friere die nicht benötigten Filme ein. 
        Einige Stunden vor der Fototour sollten sie
        dann jedoch akklimatisiert werden.   
        Den Film dürfen Sie
        in die Kamera  
        nur in absoluter Dunkelheit
          
        einlegen und herausnehmen  !!!   
        Es ist hilfreich, mit einem nicht mehr benötigten
        (abgelaufenen oder billigen) Film mit geschlossenen Augen die nötigen Schritte
        zum Filmeinlegen "blind" zu testen, damit man dann beim echten Infrarotfilm
        in der Dunkelheit auch alles richtig macht. 
        Ich verwende einen handelsüblichen Wechselsack
        um die Filme vor Ort wechseln zu können und um nicht bei jedem Filmwechsel
        ein dunkles, stilles Örtchen suchen zu müssen.     
        Die Belichtung des Infrarotfilms :   
        Das beste Fotolicht für die Infrarotfotografie
        ist bei tiefstehender Morgen- oder Nachmittagssonne im Rücken mit blauem
        Himmel. Vereinzelte Wolken sind für die dramatische Bildwirkung auch sehr
        hilfreich, nur grauen Himmel sollte man meiden. 
        Zu dieser Zeit ist der Infrarotanteil des
        Lichtes am höchsten, der sogenannte "Wood-Effekt" zeigt seine schön überstrahlten
        Lichterpartien und der blaue Himmel wird schwarz wiedergegeben.   
        Grundsätzlich verwende ich einen dunkelroten
        Filter (25A oder 29A) um durch den Sucher der Kamera alles erkennen zu können
        (im Gegensatz zum schwarzen Infrarotfilter bei dem man absolut nichts mehr
        sieht). 
        Die Belichtung nehme ich mit einer fixen manuellen
        Einstellung von einer 1/125 sec. bei Blende 8 vor.   
        Um möglichst gute Resultate
        zu erzielen, arbeite ich bei der Belichtung des KODAK HIE Infrarotfilmes
        mit Belichtungsreihen in Abstand von jeweils einer Blende - also 1/125 mit
        Blende 5.6 - 8 - 11. 
        Damit hat man dann alle Möglichkeiten
        der Belichtung erfasst, sowohl die Schattenpartien als auch die Lichterpartien
        sollten in einem der drei Negative ausreichend Zeichnung aufweisen. 
        Wer noch weiter gehen möchte
        kann die Belichtungsreihen noch ausweiten - z.B. +/- 2 Blendenstufen - und
        erzielt so mit Sicherheit ein passendes Negativ.  
        Allerdings steigt hier der
        Filmverbrauch gleich um ein Vielfaches an - und Infrarotfilm ist nicht gerade
        billig. 
        Zum Einsteigen können Sie
        aber ruhig einmal in 3-4 Testfilme investieren, um so Ihre bestmöglichen
        Negative zu ermitteln.   
        Es gibt auch die Variante,
        die Kamera auf eine Filmempfindlichkeit von 400 ASA einzustellen und mit
        aufgesetztem Rotfilter mit Zeitautomatik zu belichten. Da ich mit dieser
        Version aber wesentlich mehr Ausschuss als mit der o.g. fixen Belichtung
        erzielt habe, möchte ich darauf nicht weiter eingehen.  
        
 
        Die Entwicklung des Filmes
        :   
        Den Infrarotfilm in absoluter
        Dunkelheit aus der Kamera herausnehmen und in die Entwicklungsdose hinein
        geben. 
        Das sollte man aber bereits von der normalen
        Negativentwicklung gewohnt sein. Den Film entwickle ich in ILFORD ID-11 in der
        Verdünnung 1 + 1 (1 Teil Entwickler und 1 Teil Wasser).
 
        Die Entwicklungszeit beträgt
        bei 20° Celsius 13:00 min mit einem Kipprhytmus von jeweils 30 sec.  
         
        Stopp- und Fixierbad mache
        ich wie bei einem normalen SW-Film auch laut Herstellerangaben, ich habe
        damit keinerlei Probleme gehabt.     
        Die Wässerung nehme ich
        folgendermaßen vor :   
        1 x 5 mal kippen, 1 x 10 mal
        kippen, 3 x 20 mal kippen, jeweils mit Wasserwechsel dazwischen.Das Schlussbad erfolgt in Ilford Ilfotol um absolut fleckenfreie Dias zu
        bekommen, die außerdem relativ schnell trocknen.
 Diese Wässerungsmethode verwende ich übrigens auch bei allen anderen sämtlichen
        Schwarzweiß-Negativfilmen.
     
        
        
        
So sieht der Vergleich
        zu einem herkömmlichen Schwarzweiss-Negativfilm aus :       
          
            | 
            
             
            ILFORD FP4 - belichtet
            mit 125 ASA 
            CANON EOS 3 
            CANON EF 3,5-4,5/ 24-85
            USM 
            Orangefilter um den Kontrast
            zu erhöhen 
            entwickelt in ILFORD ID-11 | 
            
             
            KODAK HIE Infrarot 
            CANON EOS 630 
            CANON EF 3,5-4,5/24-85
            USM 
            Rotfilter 25 A 
            entwickelt in ILFORD ID-11 |        
        
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