Berlin Marathon 2013

Der Berlin Marathon 2013.

Mein zweiter Marathon im heurigen Jahr, mein zweiter überhaupt.

Berlin ist mit Wien nicht zu vergleichen. Hier laufen mehr als 40.000 Teilnehmer NUR Marathon. Sonst nichts, keine Staffel, keinen Halbmarathon. Nur Marathon. 42,195 Kilometer kreuz und quer durch Berlin. Eine schöne, abwechslungsreiche, kurzweilige Strecke. Keine endlos langen Geraden, Zuschauer vom Start bis zum Ziel, die die gesamten 42 Kilometer zur riesigen Party machen. Bands, die immer in Hörweite spielen, rund 80 sollen es sein. Und angeblich zwei Millionen Zuschauer !

Ankunft am 27.9. in Berlin-Tegel, ein Chaos-Flughafen für meine Begriffe. Ewiges Warten im Flugzeug und noch längeres Warten auf das Gepäck. Dann nach mehr als zwei Stunden endlich in den überfüllten Bus TXL einsteigen, der uns Richtung Brandenburger Tor bringt. Umsteigen in die S-Bahn, zwei Stationen bis Anhalter Bahnhof, und endlich im Novotel Suite Hotel einchecken. Man spürt schon die Marathonathmosphäre, überall sieht man die Sportler.

Erstes erkunden der Gegend, eine Portion Nudeln beim Thai essen und herumflanieren.

Samstag vormittag gehts zur Marathonmesse auf den alten Flughafen Tempelhof. Leider zeitlich blöd ausgesucht, geschätzt die Hälfte der Teilnehmer hatte die selbe Idee. Also rund eine Stunde gewartet, bis man endlich zum Startnummerausgabeschalter kommt. Dann geht es aber recht zügig. Startbeutel, Startnummer ausgedruckt, Armband. Fertig.

Wieder zurück Richtung Hotel, dazwischen nochmal Carboloading beim Italiener.

Sonntag morgen – Raceday !

Strahlend blauer Himmel, etwas sehr frisch, ich überlege lange ob ich mit kurzer oder langer Bekleidung laufen soll. Schließlich entscheide ich mich doch für das kurze Leibchen und Hose.

Startblock G, der Startschuss erfolgt nach 8:45, erst einige Minuten später überquere ich die Startlinie. Kein Gedränge, kein Geschubse, keine Hektik, alle laufen nach der Startlinie gleichzeitig los. Man merkt, dass man sich in einem riesigen Pulk an Marathonläufern befindet. Hier herrscht kein Stress.

Die ersten Kilometer laufen ganz gut und locker, ich bin über mich selbst erstaunt. Bei jeder Verpflegungsstation trinken und einen kleinen Happen zur mir nehmen.

Die Vorbereitung auf den Berlin Marathon war nicht so gut wie geplant…Zuerst die Hitzewelle mit Temperaturen um die 40°C, die kaum ein richtiges Training ermöglicht hat. Dann eine Verkühlung, die mich auch zur einer längeren Zwangspause gezwungen hat. Und schließlich zwei Wochen vor dem Marathon noch ein beleidigter Rücken, der mich überhaupt am Start zweifeln lies. Erst kurz vor dem Abflug nach Berlin konnte ich mich wieder schmerzfrei bewegen. Ein langer Lauf über 3 Stunden… In Summe habe ich in der Vorbereitung genau 423 Kilometer zurückgelegt, also 10 Marathons in 16 Wochen. Ein eher schwacher Wochenschnitt….

Trotzdem…durch die grandiose Stimmung auf der Strecke, kaum ein Meter ohne anfeuernde Menschen, komme ich gut bis Kilometer 30 durch, bin  knapp über 3 Stunden unterwegs. Toll, ich beginne zu resümieren…nach meiner Vorbereitung wäre ich froh, wenn ich unter 5 Stunden bleiben würde, jetzt könnte ich sogar meine Zeit von Wien unterbieten !

Noch 12 Kilometer bis ins Ziel, und noch fast zwei Stunden Zeit ! Ein paar Schritte gehen, die Athmosphäre geniessen, die Beine dehnen, essen und trinken…weiterlaufen bis zur nächsten Verpflegung, noch massenhaft Zeit.

Ich bin einfach nur happy. Die Kilometer rinnen dahin…

Wenige Kilometer vor dem Ziel wird es dann doch schwer, die Beine wollen nicht mehr so richtig, der Kopf ist schon beim Brandenburger Tor…gehen, trinken, Leute abklatschen,…das Ziel kommt immer mehr in Reichweite. Dann, am Potsdamer Platz, sieht mich meine Freundin, schreit mir zu, ich hole mir aufmunternde Küsse, die Leipziger Strasse noch runter, ein paar Mal ums Eck, und dann…bin ich „Unter den Linden“. Sehe in der Ferne das Brandenburger Tor, bleibe nochmal stehen um die Oberschenkelrückseite zu dehnen, laufe weiter, durchs Tor durch, und durchlaufe wenig später den Zielbogen.

Finish !! 4:33:43 !! Und das mit DER (siehe oben) Vorbereitung. Eine Minute langsamer als beim Wien Marathon.

HAPPY !!!

Hier sind die Durchgangszeiten für jeweils 5 km :

Split Tageszeit Zeit Diff min/km km/h
5 km 09:32:11 00:29:55 29:55 05:59 10.03
10 km 10:02:10 00:59:53 29:58 06:00 10.01
15 km 10:32:19 01:30:03 30:10 06:02 9.95
20 km 11:02:14 01:59:57 29:54 05:59 10.03
Half 11:08:35 02:06:18 06:21 05:47 10.38
25 km 11:32:44 02:30:28 24:10 06:12 9.69
30 km 12:07:02 03:04:45 34:17 06:52 8.75
35 km 12:42:36 03:40:20 35:35 07:07 8.43
40 km 13:20:48 04:18:32 38:12 07:39 7.85
Finish 13:35:59 04:33:43 15:11 06:55 8.67

 

Nach dem Rennen noch die Athmosphäre vor dem Reichstag geniessen, schön langsam ins Hotel spazieren, ein heisses Bad nehmen, entspannen…

Die darauffolgenden Tage haben wir dann noch in Berlin mit ausgiebig Sightseeing und Shopping verbracht.

Fazit : Berlin ist eine Reise wert – und der Marathon ist der HAMMER !!!

 

 

2 Kommentare:

  1. Super gelaufen und die Stimmung hat schon was !!!
    Bin schon zwei mal gelaufen und einfach tolles Event in einer geschichtsträchtigen Stadt.Da it man Platt wie die Berliner sagen.
    Gratulation zum 2. ……..

  2. Pingback:6 Stunden Lauf in Schwechat 2013

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