Ironman 70.3 St. Pölten 2015

Der IRONMAN 70.3 in St. Pölten liegt nun schon einige Tage hinter mir. Die Medaille liegt auf meinem Tisch, und ich sichte die Bilder…
Zeit um zurück zu blicken…
und gleichzeitig nach vorne zu schauen…

Angereist bin ich bereits am Freitag, den 15. Mai, um die Wettkampfstätte zu besichtigen. Den Viehofner See, den Ratzersdorfer See, die Wechselzonen, Zielkanal usw…natürlich auch um die Registrierung zu erledigen und den Merchandising-Shop unter die Lupe zu nehmen. Da kann man eigentlich nicht vorbei gehen ohne was zu kaufen ;)

Das IRONMAN 70.3 T-Shirt mit den aufgedruckten Namen der Teilnehmer hat natürlich sein müssen :)

IRONMAN T-SHIRT

IRONMAN T-SHIRT

IRONMAN T-SHIRT Rückseite

IRONMAN T-SHIRT Rückseite

IRONMAN T-SHIRT Rückseite - Find your name !

IRONMAN T-SHIRT Rückseite – Find your name !

Im Registration-Office habe ich mir die Startunterlagen sowie die Bike- und Run-Bags und das Startergeschenk (ein Rucksack) geholt und im nahegelegenen Traisenpark noch Kohlehydrate reingeschaufelt. Danach ging es nach Böheimkirchen in unser Quartier.

Samstag dann ausschlafen, kräftig frühstücken und die Sachen zusammenpacken und unzählige Male kontrollieren und die Wechsel durchspielen. Schließlich habe ich in mein Bikebag drei verschiedene Shirts reingepackt – letztlich eine gute Entscheidung, da das Wetter nicht besonders bikefreundlich war und ich sowieso immer zur erfrorenen Sorte gehöre. Also immer lieber mehr als zuwenig anhabe.

Nach dem dritten oder vierten Durchstöbern der Bags habe ich dann beschlossen das es endlich genug ist und begonnen das Auto zu beladen.

Der Bike-Check-in erfolgte problemlos, lediglich die Notfallangaben auf der Startnummer wurden kontrolliert.
Dann meinen Platz #1271 für das Bike gesucht und schließlich noch die beiden Bags für Run und Bike auf den Wechselständern deponiert.

Nun ja, ab jetzt hieß es nur noch warten und die Stunden bis zum Start meiner Welle M45 um 7:35 runterzählen…Noch etwas Ironman-Feeling konsumieren und dann ging es noch rein nach St. Pölten um wieder Kohlehydrate zu bunkern.

Sonntag, 17. Mai – RACEDAY

Der Wecker klingelt um 4:00 Uhr morgens, ich bin (fast) hellwach. Noch einmal die (Schwimm)Sachen überprüfen und dann runter um ein Frühstück einzunehmen. Der Wirt war ja vorgewarnt und hat uns ein schönes Buffet hingestellt. Aber ausser Semmeln, Honig und Tee hab ich eh nichts gebraucht bzw runtergebracht.
Die Abfahrt nach St. Pölten erfolgte gegen 6 und bald waren wir mitten im Geschehen. Nochmal schnell ein Dixie aufgesucht und dann bereits zum Schwimmen den Neo angezogen.
Um 7 erfolgte der Start der PRO Herren, deren Ausstieg von der ersten Runde im Viehofner See konnte ich aus der ersten Reihe miterleben, aber dann ging es für mich auch schon in meinen eigenen Startbereich.

Kurzes Aufwärmen und rein ins Wasser. Angeblich 17° warm/kalt, aber das habe ich in dem Moment gar nicht wahrgenommen. Ich sah nur viele grüne Badehauben und die erste und zweite Boje.

Am Ende des Feldes wartete ich auf das Startsignal …. und BAMMM !
Die Meute wurde losgelassen.
Die Anspannung der letzten Wochen und Monate erreichte nun ihren Höhepunkt. Aber ich war innerlich total ruhig. Keine Spur der Nervosität der letzten Tage. Ich war auf Teilziele fixiert – 2 x 1000 Meter schwimmen, 3 x 30 Kilometer radfahren und 4 x 5 Kilometer laufen.

Ich hatte mir immer wieder eingehämmert, das Schwimmen langsam und gleichmäßig zu beginnen um ja nicht gleich zu Beginn meine Kräfte zu vergeuden, in Atemnot zu gelangen, Brustschwimmen zu müssen wie schon so oft usw…
Alles klappte hervorragend, die erste Boje war gleich erreicht und nach einer Rechtskurve ging es Richtung zweite Boje…immer schön gleichmäßig und ruhig und ja nicht hetzen lassen.
Da ich ganz hinten gestartet war, überholte ich im Laufe der Strecke viele Schwimmer und konnte nach etwas mehr als 20 Minuten den Viehofner See verlassen. Es ging über die Traisenbrücke zum Ratzersdorfer See, hinein und die letzen 900 Meter lagen vor mir. Wieder schaffte ich es, schön gleichmäßig die gesamte Strecke durchzukraulen und konnte so das Schwimmen nach 41:46 Minuten beenden. Mit der Laufstrecke von einem See zum anderen für mich eine Topzeit.
Als 170er von 249 M45 Agegroupern wurde ich gewertet. Also habe rund 70 Teilnehmer beim Schwimmen überholt :)

Nun ging es Richtung Wechselzone über den blauen Teppich, den Neo streifte ich, wie erlaubt, bis zu den Hüften hinunter und ich suchte mein Bikebag. Meine Markierungen auf dem Beutel zum leichteren Wiederfinden waren verschwunden, also hieß es doch suchen…
Das Wetter war solala, grau in grau und es sah irgendwie eher nach Regen als nach Sonne aus.
Zum Glück hatte ich ja eine Auswahl an Shirts in meinem Beutel, also zog ich mir das lange Shirt und darüber das Radshirt an. Den Beutel zugebunden, in der Drop-off Zone abgegeben und mit den Radschuhen über den Fussballplatz zu meinem Rad gelaufen.
Soviele standen nicht mehr herum, also habe ich es leicht finden können.
Hinaus auf die Strecke, nach der blauen Markierung aufsteigen und es konnte losgehen. Der Wechsel hat 8:05 Minuten gedauert. Mit einer Querung des Fussballplatzes in Radschuhen ;)
90 Kilometer Radfahren lagen nun vor mir.
Im Training bin ich nicht mehr als 50 Kilometer auf dem Rad gesessen. Immer so um die zwei Stunden gefahren. Jetzt stand etwas mehr am Plan…
Nach kurzer Zeit wurde die Autobahn erreicht und das erste Drittel begann.
Doch komischerweise konnte ich treten soviel ich wollte, ich hatte das Gefühl dauernd überholt zu werden. Wurde auch dauernd überholt.
Mein Tacho zeigte zwischen 29-30 km/h an.
Ein Blick auf die Seite zu den Büschen und Bäumen zeigte mir – leichter Gegenwind.
Welch Freude…
Am Ende der Autobahn ging es Richtung Krustetten zum ersten Anstieg, den ich relativ locker überwinden konnte.
Vor der Abfahrt wurde im Race-Briefing gewarnt, trotzdem wurden in beiden Kurven mehrere Sturzpiloten von den Sanitätern versorgt.
Etwas wellig ging es durch die Wachau, ebenfalls mit Gegenwind, weiter Richtung Aggsbach.
Bei Kilometer 60 fing dann der 2.500 Meter lange Anstieg nach Gansbach an.
Den habe ich ja im Vorfeld mehrmals versucht zu erklimmen, was mir aber nie in einem durch gelang. Mit der neuen Übersetzung hinten mit einem 28er und 30er Ritzel konnte ich jedoch die komplette Steigung durchfahren.
Zwei Drittel der Radstrecke waren geschafft, mein Hintern wollte aber eigentlich nicht mehr…
Bei Obritzberg folgte der dritte Anstieg und dann waren wir auch bald wieder in St. Pölten.
Leider habe ich auf der Radstrecke viel Zeit liegen gelassen und ganze 3:27 Stunden gebraucht.
Bei der Wechselzone schob ich das Rad auf den Platz und holte mir meinen Laufbeutel. Nach einem fulminanten Wechsel in 5:19 Minuten ging es für mich auf die abschließenden 21 Kilometer.

Die Laufstrecke war sehr kurzweilig.
Einmal um die Sportarena herum und dann hinaus auf den Radweg entlang der Traisen Richtung St. Pölten.
Über die Traisenbrücke ging es am Regierungsviertel vorbei hinein in die Altstadt, über den Hauptplatz retour an die Traisen und zurück Richtung Sportarena. Die erste Runde war bald absolviert und die zweiten 10 Kilometer lagen noch vor mir.
Kilometer 14 war auch bald erreicht und nun war nur mehr ein Drittel des Halbmarathons zu laufen.
Schön langsam wurde es aber zach, die Beine immer schwerer, aber ich habe mich konsequent bei jeder Labe, die alle 2 Kilometer aufgebaut war, versorgt. Wasser, Iso, Red Bull, Gels, Schwämme.

Bei Kilometer 16 kam ich mit einer deutschen Athletin zusammen und gemeinsam liefen und gingen wir die letzen 5.000 Meter. DANKE SUSANNE ! (Und alles Gute für Roth !)
Den Halbmarathon habe ich in 2:12 absolviert.

Nach 6:34 Stunden überquerte ich die Ziellinie.
Glücklich es geschafft zu haben, aber auch irgendwie traurig, nicht die 6 Stunden-Marke geschafft zu haben. Das habe ich aber bereits beim Radfahren auf der Autobahn gemerkt, das sich das nicht ausgehen könnte. Also habe ich wahrscheinlich schon innerlich abgestellt und nicht mit letzter Konsequenz gekämpft.

Es war schön ! Kurzweilig, abwechslungsreich, perfekt organisiert, bis auf den Wind super Wetter…und ich habe meine IRONMAN 70.3 Medaille !

Vergessen sind die zahlreichen Stunden und Wochen an Training, die Nervosität in den Tagen vor dem Ironman 70.3, das Bahnenzählen im Stadthallenbad, die Stunden am Hometrainer, die Laufkilometer bei allen Bedingungen.

In den Tagen vor dem Ironman 70.3 habe ich zwar jedem prophezeit, das dies der erste und letzte Ironman 70.3 sein wird…aber es gibt ja auch andere Mitteldistanzen :)

In diesem Sinne….iSwim – iBike – iRun !

Ein Kommentar:

  1. Tolle Leistung Heinz und sehr lässiger Report – Gratuliere!

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